Donnerstag, 21. September 2023

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern so alles geleistet haben............ Es geht mal wieder um Leinen - das alte Leinen, wie es früher hergestellt wurde - der Weg vom Anbau bis zum fertigen Produkt - den Leinenballen

 

die dann weiterverarbeitet / vernäht wurden: wie zum Beispiel die alten Lenensäcke / Getreideesäcke.

Schaut man im Netz, wie Leinen früher gefertigt wurde, findet man einen Artikel einer alten Bauersfrau - ihre Beschreibung liest sich tatsächlich spannend wie ein Roman. In dem Text ist so viel "altes Wissen" beschrieben - ich habe den Text aus dem Waldorf-Ideen-Pool kopiert, weil der Link so lang war und ich keine Ahnung habe, ob er später dann für Euch funktioniert hätte:

 

Vom Flachs zum Leinen

Bericht einer Bauersfrau

von 1914-1920

Es ist ein langer Weg vom Flachs bis zum fertigen Leinen. Gegen Anfang Mai wurde der Leinsamen ausgesät. Der Boden musste vorher gut vorberei­tet sein. Die Erde musste ganz fein "krümmelich" sein. Wenn die Leinsaat aufgegangen und fingerlang war, dann musste gejätet werden. Es durfte über­haupt kein Unkraut darin sein. Man kroch darüber, um auch das kleinste Unkraut mitzubekommen. Das Kriechen schadete dem Flachs nicht. Wenn der Flachs so 50-60 cm hoch war, fing er an zu blühen. Es war herrlich an­zusehen, ein blühendes Flachsfeld, die hellgrünen Stengeln mit den himmel­blauen Blüten. Jede Blüte brachte dann später eine runde Kapsel mit Samen. Wie alle Getreidearten, so kam auch der Flachs während des Sommers zum Reifen. Er nahm dann eine bräunliche Farbe an. Wenn die Kapseln beim An­fassen aufsprangen und der Samen dunkelbraun war, dann musste der Flachs gezogen werden. Es musste ganz vorsichtig mit der Hand gemacht werden, denn der Samen wie auch der Stengel mussten geschont werden. Der Flachs wurde zu kleinen Bündeln gemacht, so groß, dass man sie mit der Hand umfas­sen konnte. Dann wurden diese Bündel zu vieren zum Trockenen aufgestellt. Wenn er dann gut trocken war, es dauerte meistens so acht bis vierzehn Tage, wurde der Flachs "aus der Sonne geholt" (ländlicher Ausdruck) und anschließend gleich mit dem Flegel gedroschen. Nun hatte man den Lein alleine und den Flachs. Der Lein wurde fein ausgesiebt, denn Leinsamen war bei den Bauern von großer Bedeutung. Er wurde bei Darmstörungen und Aufblähungen beim Vieh im gekochten Zustand gebraucht. Sogar die Tier­ärzte legen heute noch großen Wert darauf.

Der Flachs wurde nun auf der Wiese fein akkurat in Reihen ausgebreitet, dass er des Nachts gut vom Tau durchnässt wurde. Das dauerte wohl einige Wochen. An einem schönen trockenen Tag wurde er dann aufgenommen, gebündelt und heimgeholt. Der Bast musste sich von den Stengeln lösen. Nun kam die Vorbe­reitung zum Braken. Der Flachs kam in den Backofen, das geschah meistens nach dem Brotbacken. Der Ofen musste noch ziemlich warm sein, so dass der Flachs durch und durch trocken wurde. Gleich am anderen Tag ging das Braken los. Das war wohl die schwerste Arbeit von allem. Man nahm jedes­mal eine Hand voll Flachs aus dem Ofen und ging damit zu der in der Nähe stehenden Brake. Die Brake war ein hölzernes Gestell, einen Meter breit und 0,80 m hoch. Sie hatte einen Hebel mit drei Fugen und einen Griff. Das Querstück von der Brake hatte auch drei Fugen. Die Fugen von beiden Teilen passten ineinander.  Hierzwischen kam nun der Flachs. Mit der linken Hand wurde er festgehalten, und mit der rechten Hand wurde der Hebel benutzt, immer auf und ab. Hierdurch löste sich der Bast von den Fasern. Es staubte wie beim Dreschen, und der Schweiß kam ordentlich zum Vorschein. Diese Hand voll wurde so lange gebrakt, bis man den reinen Flachs hatte. Dann kam in der Mitte ein Faden darum, dass alles schön geordnet blieb. Ja, man war tagelang am Braken. Die Nachbarn halfen sich auch wohl gegenseitig mit dem Braken. Nun wurde der Flachs, jedes einzelne Stück durch die grobe und dann durch die feine "Heckel" gezogen. Die "Heckel" war ein Kamm von lauter Nadeln, 5 cm hoch. Der Kamm war so 10 x 25 cm und auf einem Brett befe­stigt. Die grobe Heckel hatte grobe Nadeln und die andere feine Nadeln. Wenn nun der Flachs durch beide Heckeln geschlagen war, was man dann noch in der Hand behielt, war der reine Flachs zum Spinnen. Das andere war Abfall, man nannte es "Heh". Die Klempner holten es sich wohl zeitweise ab.

Nun erst kam der Flachs zum Spinnen. Dies wurde hauptsächlich im Winter gemacht. Es wurde auch wohl zusammen gesponnen, man nannte es "Spinn­mölken". So wie die alten Leute erzählten, kamen meistens hierfür die jungen Mädchen in Frage. Abends wurden sie dann von den jungen Burschen abgeholt, und die mussten ihnen dann das Spinnrad nach Haus tragen.

Ich habe im 1. Weltkrieg von meiner Mutter Flachs und Wolle spinnen gelernt. Im 2. Weltkrieg kam es mir gut zustatten. Da habe ich viel Schafwolle gesponnen für Strümpfe und Pullover.

Wurde der Flachs gesponnen, so musste erst der Rocken gemacht werden. Das machte meistens die Mutter. Sie setzte sich hin und nahm ein Stück Flachs. Das obere Ende steckte sie sich zweifingerbreit vorne hinter das Schürzenbord (die alten Frauen trugen Werktags nur blaue Vorbindschürzen). Jetzt breitete sie den Flachs mit den Händen fein auf dem Schoß aus. Mit dem Stock wurde der Flachs dann aufgerollt. Es kam eine Papiermanschette darum, und der Rocken war fertig. Er sah aus wie eine große Tüte. Nun wur­de der Rocken auf das Spinnrad gesetzt, mit der Spitze nach oben und das Spinnen ging los. Mit der linken Hand wurde gesponnen, und es wurde immer aus dem Rocken etwas Flachs gezupft, wir mussten immer sehen, dass wir einen gleichmäßig dünnen Faden bekamen. Waren mehrere Spulen voll, so kam das Ganze auf den Haspel und wurde zu Lagen gemacht. Wenn beim Has­peln eine Spule leer war, so wurde eine neue Spule angefangen. Ende und Anfang der Fäden wurden zusammengeknotet mit dem sogenannten "Weberknoten" ("Lüeberknüpp") , der ging nie wieder los. Jedesmal wenn ein Bind fertig war, knackte der Haspel, und es kam ein Band herum. Jede Lage hatte zwölf Bind, genauso wie man heute eine Lage Wolle kauft. Hatte man zwölf Lagen fertig, dann kam das Garn zum Leinenweber, es genügte für eine Rolle Leinen von 17-20 Ellen,  1 m breit. Ein alter Mann in der Nachbarschaft webte im Winter immer Leinen. Wenn wir das Leinen zurückbekamen, war es ganz dunkelgrau. Nun musste es gebleicht werden, und das geschah im Frühjahr, wenn die Sonne schon recht warm schien. Zuerst wurde Holzasche gekocht und in einen großen Bottich geschüttet. In diese Brühe kam das Leinen und blieb einen ganzen Tag darin. Dann wurde es herausgenommen, ordentlich gespült, und dann wurde es zur Bleiche  gebracht. Das war ein großer Teich inmitten einer Wiese. Die Rolle Leinen war in drei Teilen. Jedes Teil hatte an beiden Enden je zwei Schlaufen. Durch diese Schlaufen kam je ein Steck, und dieser wurde tief in die Erde gesteckt. Das Leinen musste stramm über dem Rasen liegen, damit es auch glatt wurde. Nun musste das Leinen je­den Tag mit Wasser aus der Bleiche tüchtig besprengt werden,  "bleken" wurde gesagt. Die Bleke wurde öfters gereinigt, damit das Wasser sauber blieb. Sie war tief und trocknete im Sommer nicht aus. Gleichzeitig wurde sie auch zum Tränken für das Vieh gebraucht. Jeder Bauer hatte seine eigene Bleke, mitunter konnten es wohl zwei sein.

Allmählich verlor das Leinen die dunkle Farbe. Es dauerte wohl vier Wochen, bis es weiß war. An einem schönen warmen Tag wurde es dann aufgerollt, natürlich musste das Leinen trocken sein. Alsdann war es gebrauchsfertig. Also sehen Sie ein langer Weg.

Ab 1905/1910 kam das Fabrikleinen auf, es wurde sogar an der Tür angeboten. Es waren Händler von Bielefeld ("Linnenverköpers") im blauen Kittel (weite Kittel ohne Knöpfe). Sie trugen einen blauen Leinensack, so wie eine Art Rucksack. Darin hatten sie wohl fünf bis sechs Rollen Leinen.

Im 1. Weltkrieg haben wir viel von dem selbstgemachten Leinen gebraucht. Es wurde gefärbt, und dann Schürzen, Kleider, Hosen und Kittel daraus gefertigt. Dazumal war gar nichts zu haben. Es war in dieser Hinsicht weit schlimmer als im letzten Krieg.

(Anmerkung von mir: sie meinte den ersten und zweiten Weltkrieg)

Tja, wie schaffe ich nun die Überleitung zu meinem Thema?

Mehr durch Zufall bekam ich vor ein paar Monaten Kontakt zu einem Händler, der antikes Leinen (gewebt und auch bereits verarbeitet) direkt aus der Ukraine verkauft. Er lebt dort und von dort verschickt er auch. Wir kamen "ins Gespräch", was traditionell früher Leinen dort hergestellt wurde. Das Leinen dort war immer auch etwas gröber als das Leinen, daß wir aus Deutschland kennen. Und es wurde nicht nur zu Decken etc verarbeitet, sondern auch zur traditionellen Kleidung vernäht. Diese weiten Blusen, die Männer (kurz) und Frauen lang früher truge. - wie eben auf dem folgenden Foto auch zu sehen. (fast) immer auch kunstvoll bestickt mit traditionellen ostslawischen Mustern im Kreuzstich - Wyschywanka

Meistens allerdings sehr bunt und großflächig und nicht schwarz und zaghaft, wie bei meinem Exemplar.

Er bot mir dann auch Kugeln von bereits gewebtem aber noch nicht weiterverarbeitetem Leinen an. Für mich wie ein "Jackpot" - so lange suchte ich schon nach diesen "Kugeln", die so einzigartig, dekorativ und wunderschön (in meinen Augen) sind.

Es ist, als würde man sie ganz leise wispern und Geschichten erzählen hören, wenn man diese Kugeln anschaut - erst recht, wenn man weiß, wieviel harte Arbeit nötig ist, bis überhaupt solche Kugeln entstehen!

Er meinte, wenn mich das Thema so fasziniert: er hat auch noch gesponnenes Leinen, das noch nicht aufgerollt ist, das würde er mir mitschicken - wie lieb war das denn bitte? Ich solle aber nicht geschockt sein und viel Zeit haben................. denn, den "Trick" wie man das Leinen dann zu Kugeln gewickelt kriegt, den konnte er mir nicht verraten - er wußte es einfach nicht.

Egal, ich würde das schon schaffen - ich dachte mir: hey, das wird genauso in Zöpfen sein, wie ich es vom alten deutschen Leinen kannte..............

Das wurde ja früher erst zu Zöpfen gedreht in Truhen gelagert, kam dann auf ein Gestellt und wurde von dort dann abgewickelt auf Spulen, um verwebt zu werden - ähnlich, wie man es von den "Wollzöpfen" ja auch kennt. Wo Generationen von Männern abends mit gespreitzen Armen dasaßen und Oma die Wolle dann zu Kugeln wickelte - bei meinen Großeltern war das noch so.............und zum "Lohn" bekam Opa dann warme Socken.....

nunja, ich sollte mich täuschen............... Das Garn war zwar zusammengebunden - aber zu "Haufen" und ich legte es mir erstmal nur in die Deko - davor hatte ich nun doch Respekt!

Vorgestern vor dem Fernseher hatte ich mir den ersten "Woll-Haufen" vorgenommen - das war sehr groben Garn gewesen, fast schon Schnur und ging relativ gut zu entwirren und aufzuwickeln. Weiß der Himmel warum - aber gestern dachte ich dann so bei mir: versuch es doch mal mit dem feineren Garn - so schlimm kann es doch nicht sein................ habe einen solchen feinen "Garn-Haufen" auseinander genommen und er wurde immer länger..............ich wußte mir zum Schluß nicht anders zu helfen und habe ihn über die Tür im Flur gehängt.

Das große Problem - das Leinengarn ist ja nicht aalglatt und aufgrund des hohen Alters, der Lagerung, Transport, was weiß ich, hatten sich viele Fäden miteinander "verhakt". Ich habe selten ein solches Geduldsspiel gehabt und warwar tatsächlich zwischendurch so weit, den ganzen "Mist" auf den Kompost zu werfen. Nach fast 2 Stunden war grad mal diese kleine Kugel fertig..........Durchmesser etwa ein Fünfmark-Stück......das Garn aber auch so fein wie Zwirn.

Nunja, eine Weile hab ich noch weitergewickelt - dann kam der Held nach Haus und es ging auch einfach nicht mehr - ich hab wirklich nur noch Fäden gesehen............ aber wo den Rest lagern, damit er nicht noch weiter verhedderte? So ordentlich wie nur irgend möglich hab ich alles von der Tür genommen, zu Schlaufen verwickelt und erstmal der alten Schneiderpuppe übergeworfen. Denn eines war klar: einfach irgendwo rumliegen lassen war ja keine Option, die Fellträger hätten es garantiert als tolles "Spiel" angesehen!

und um mal zu verdeutlichen, was ich geschafft habe und wie groß teilweise die alten Bälle sein können - zum Größenvergleich: die antike Sodaflasche ist gute 42 cm hoch - der Ball links war von mir am Abend gewickelt, der kleinste Ball in der Mitte gestern aus dem feinen Garn............. und der große Ball wiegt fast 3 kg und kam bereits gewickelt hier an...........

und wenn man sich einmal diese Arbeit gemacht hat - dann schaut man noch viel ehrfürchtiger auf dieses antike Leinen.

überlegt sich 3x was man draus anfertigen möchte! Wo die Schere angesetzt wird, wieviel Rest dann bleibt und daß man jeden kleinsten Rest auch erstmal aufhebt!

 

ob nun zu Kissen ganz "klassich"

oder die Baumkissen.

Das war es mal wieder für heute - ich hoffe, Euch hat der kleine "Ausflug" in die Geschichte des Leinen gefallen. Und wer sich wundert, warum immer wieder auf den Fotos der Schafgarbe-Kranz aufgetaucht ist: 

 

Das sollte eigentlich bereits ein Post vor etwa 4 Wochen werden - wenigstens einmal im Jahr wollte ich zumindest einen frischen Kranz für uns selbst binden - aus Schafgarbe, die bei uns auf dem Hof sich wild ausgesäat hatte

 

und alle Fotos waren vor antikem Leinen hier entstanden.

 

 Übrigens: dieser Kranz ist noch aus dem letzten Jahr und hängt seither bei uns im Bad. 

 - Eure Jacqueline

 

Dienstag, 1. August 2023

Hortensienzeit

 Jedes Jahr wieder ist es für mich ein "Highlight", wenn die weißen Annabells ihre Farbe von Weiß auf Grün wechseln und sie zu Kränzen verarbeitet werden können.

In den letzten Tagen  habe ich unsere weißen Annabell Hortensien bei jedem Spaziergang durch den Garten mit Argusaugen beobachtet - wann schlagen sie von Weiß auf Grün um? Denn dann beginnt ihre "Erntezeit" und das Binden der dicken grünen Hortensienkränze!

 

 Heute war es dann endlich so weit.............. zack einen Korb voll geschnitten und los konnte es gehen.

 

Wie man auf den Fotos gut sehen kann, haben wir hier derzeit ja eher "irisches" Wetter. Bewölkt, kühl und immer wieder jetzt (endlich) auch Regen. Und über den kann und will ich mich nicht beschweren - er wird so dringend für die Pflanzen gebraucht. Auch wenn die Landwirte jetzt murren, weil das Getreide noch nicht eingefahren ist.

 Dafür schießen jetzt förmlich bei uns im Garten alle Pflanzen, die bisher sehr unter der Trockenheit gelitten hatten. Selbst den Pelargonien war es hier teilweise zu warm und trocken. Man konnte garnicht so viel wässern, daß nicht trotzdem die Kübelpflanzen sehr traurig ausgesehen haben. Dafür wächst und trägt bei uns in diesem Jahr der weiße und rote Wein, als würden sie einen Preis dafür bekommen.

 

Es ist also wie im richtigen Leben: was des einen Freud ist des anderen Leid.

 

 Die grünen Walnüsse hatte ich bereits Mitte Juli für die Deko "geerntet" - sie trocknen ja so herrlich schwarz-runzelig ein und halten dann wahrlich ewig! Was allerdings viele Wochen dauern wird. Mal schauen, ob es klappt, daß sie auf dem Drahtring gezogen eintrocknen, ohne zu faulen. Aber, wie heißt es so schön: Versuch macht klug. Sie wurden vorhin einfach durchbohrt (geht mit einem Akku-Bohrer ja flink) und auf einen dicken Draht gefädelt. Ich finde die Grüntöne passen so schön zueinander.

 

Ansonsten gibt es hier aktuell eigentlich nicht viel zu berichten. Ausser vielleicht, daß wir einen neuen Arbeitspatz für mich einrichten wollen im kleinen Haus. Es würde mir vieles sehr erleichtern, wenn ich Shop-Fotos machen möchte im kleinen Haus. 

 

Bisher ist es so, daß ich die Fotos dann im kleinen Haus mache, die fotografierten Stücke zum Wohnhaus / Büro gekarrt werden, dort alles vermessen, eingestellt und mit einer Warennummer versehen wird, um dann in die Lager und im Laden verteilt zu werden. Das klingt nicht nur umständlich, ist es auch! Ein Arbeitsplatz direkt im kleinen Haus würde also dann vieles erleichtern und auch Zeit einsparen.

 

Aber, was für ein "Drama" ........... nicht die Einrichtung des Arbeitsplatzes selbst, sondern die richtige Hardware dafür zu finden. Man erklärt den Verkäufern alles haarklein und hat das Gefühl, selbst ein Dinosaurier zu sein. .......... wirklich, der Computer soll nur viel Speicherplatz für die Fotos haben, es werden nur wenige Programme draufgesetzt. ja, ich möchte ein festes GErät und keinen Laptop!.............. nein, ich möchte nicht "Gamen" und nein, Kaffee kochen oder Filmchen abspielen braucht der Bildschirm auch nicht. DAfür haben wir einen Fernseher..........er soll nur scharf und "echt" alles wiedergeben und eine entsprechende Größe haben, daß ich nicht noch einen Augenschaden bekomme. ............ bitte, was ist kalibrieren? Ich bin schon älter, können sie mir das auch erklären?............. Warum sind nicht alle Kabel gleich mit im Paket? - ich kaufe doch auch kein Auto ohne Sitze................. und nein, dieser Bildschirm geht garnicht, schaut man drauf, dann hat man das Gefühl den Film "The Fog" zu schauen, so nebelig wirkt alles.......... Naja, und halten soll solch ein Teil eigentlich auch ein paar Jahre - ich kaufe mir auch nicht jedes Jahr ein neues Auto, nur weil sich die Blinkerfunktion beim nächsten Modell wieder geändert hat von klickklack auf klackklick............ meijeijei........ es wird also eine längere "Angelegenheit" werden............

 Da heißt es einfach nur noch: munter weitermachen, viel Geduld haben und hoffen, daß am Ende alles so zusammengebaut sein wird, daß ein vernünftiges Arbeiten möglich ist. Die ganze Welt redet von Nachhaltigkeit (die wirklich wichtig ist (keine Ironie!)) - aber bei elektronischen Geräten scheint der Wunsch und Wille zu Nachhaltigkeit noch so garnicht angekommen zu sein. Auch wenn die "Entwicklung" voranschreitet, scheint noch niemand auf die Idee gekommen zu sein, daß man nur einzelne Bausteine austauschen / erweitern könnte?!

 

Eure Jacqueline

 


Donnerstag, 27. Juli 2023

Christmas in July

Dieser Post ist diesmal mit einem "Augenzwinkern" geschrieben und greift eine "Tradition" in Insta auf, wo man im Juli viele Posts auf Accounts in den USA sehen kann, die unter dem Thema "Christmas in July" gepostet sind. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es schlicht ein Gag - eben weil es ja so heiß im Sommer ist und man trotzdem dort gerne an Weihnachten und die Deko dazu denkt. 

Beruflich bin ich ja tatsächlich meist der Jahreszeit voraus. Ob im Januar die ersten Hasen und Eier oder im Hochsommer die ersten Weihnachtsartikel in den Onlineshop stellen. Es gibt viele Kunden, die sich gerne rechtzeitig "eindecken".

Und schaut man in die Geschäfte, kann man in den nächsten Tagen die ersten Zimtsterne und Spekulatius dann kaufen. .............. aber zurück zu meinem "Gag", der am Ende gar kein so großer  "Gag" ist. Ich wollte tatsächlich mal ein Foto mit dem Thema "Christmas in July" im kleinen Haus schießen. Holte einiges aus den "Verstecken" und hielt meinen Federbaum von vor 2 Jahren in den Händen. Und dann kommt ja immer eins zum anderen ................ warum nicht mal einen "Federbaum" aus Blumen fertigen?! Genug Schafgarbe wächst bei uns wild im Hof und die sind getrocknet lange haltbar........... also alles zusammengesucht, was gebraucht wird:

dicker Draht - Drahtschere - einfache Zange zum Draht biegen - einfache Schere - feiner Draht - ein dünner Holzstab und natürlich die Schafgarbe

Der Rest ist dann "nur noch" Fleißarbeit.

Das Schöne an der Schafgarbe ist ja, sie trocknet ein, wie man sie bindet, ändert im trockenen Zustand dann ihre Farbe von reinweiß zu allen möglichen "schidderigen" Papier-"tea-creamy"-Farbtönen und hält dann gefühlt ewig. Für meinen Schafgarben-Federbaum habe ich zusätzlich zur Baumspitze oben drei kleinere Äste, in der Mitte 4 längere und unten 5 längere Äste gewickelt

Zwischen den einzelnen Astreihen gehören beim traditionellen Federbaum Papierstreifen, die man drumwickelt. Ich habe mich hier für Blumendraht entschieden, der mit der Zeit dann auch "altern" wird. wenn schon anders, dann richtig anders!

Als kleines Highlight sitzt auf der Spitze ein kleiner glitzernder Papierstern - den hat mir vor zig Jahren mal die Mea von Mea's Vintage gefertigt. Sie verwendet nur alte Materialien, was ihre Sterne so besonders und authentisch macht......

und fertig war mein "Schafgarbe-Federbaum". Wie man an dem Bäumchen hier schon sehen kann: bei diesem warmen Wetter beginnt die Schafgarbe recht schnell zu "altern". Was erahnen läßt, wie schön schidderig das Bäumchen mal werden wird.

Heute im "kleinen Haus" habe ich dann MEIN "Christmas in July" ausgiebig zelebriert. Und ich muß zugeben, es hat einen Heidenspaß gemacht.

Vor allem, weil ich auch einen Teil meiner heißgeliebten alten Weihnachtsmann-Tassen mit rübergenommen hatte.

Noch die ersten "Tannenbaum-Leinentaschen" an die Hakenleiste gehängt - sie runden das Bild für mich jetzt ab.

Für die kommende Weihnachtsdeko bei uns hab ich ja schon ein "Bild im Kopf" - auch, wie dann die alten amerikanischen Weihnacht-Tassen eingebaut werden sollen. Sie werden in den USA für den Weihnachtspunsch und in kleinerer Größe für den Weihnachtsschnaps verwendet.

In den ersten Jahren waren die Tassen noch aus Keramik und oft auch handbemalt.

Es gab sie in verschiedenen Größen mit leicht unterschiedlichen Gesichtern (weil von verschiedenen Herstellern) und sind in den USA heute beliebte Sammlerobjekte.

Später kamen dann noch Tassen aus (feuerfestem) Glas und Porzellan mit den unterschiedlichsten Gesichtern und Bemalungen dazu - ein wahrer "Kult" wird dort teilweise um die Tassen gemacht............

Ich liebe es ja dann eher schlicht / unbemalt.

Übrigens: ich hatte ja versprochen, zu zeigen / berichten, wie der Kranz aus den Blüten des Silberblattes eintrocknen würde.........

Ich bin begeistert, denn die Knospen trocknen weiß ein und erinnern dann an winzigste Papierblüten - und flauschigweich ist der Kranz dann im getrockneten Zustand.

Ich hoffe, Euch hat der kleine Ausflug zu "Christmas in July" gefallen - jetzt verschwindet alles erstmal wieder in den  Weihnachtsecken und wartet auf die "echte" Weihnachtszeit! Die kommt ohnehin schneller, als wir immer glauben..............

Eure Jacqueline, die noch auf eine lange Sommerzeit hofft




wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...